Microsoft Silverlight
Die Entstehung von Microsft Silverlight
2006
Im August 2006 stellt Microsoft erstmals die Silverlight Vorabversion „Windows Presentation Foundation Everywhere“ (WPF/E) vor. Im Gegensatz zur Basisversion WPF (Windows Presentation Foundation) erlaubt die abgespeckte Version aufwendige und interaktive Anwendungen auch für andere Plattformen und Browser abbilden.
2007
Am 16. Mai 2007 präsentiert Microsoft auf der „NAB 2007-Konferenz“ (National Association of Broadcasters) in Las Vegas die Weiterentwicklung von WPF/E und tauft das Produkt auf den Namen Silverlight (Version 1.0). Dies ist auch gleichzeitig der Einstieg in den Markt der Entwicklung von sogenannten Rich Internet Applications (RIAs), indem Adobe’s Flash eine alleinige und zugleich führende Rolle spielt.
Im September des gleichen Jahres veröffentlicht Microsoft eine überarbeitete Version des Silverlights. In der unter Silverlight 1.1 alpha bekannten Ausführung ist als Weiterent-wicklung die Einführung der Mini-CLR (Common Language Runtime) zu nennen. Wo vorher nur die Programmierung durch JavaScript möglich war, ist nun auch zusätzlich sowohl der Visual Basic.NET-Code als auch der C#-Code, mit eingeschränktem Funktionsumfang, einsetzbar.
2008
Anfang des 2. Quartals 2008 soll die aktuellste Version – Silverlight 2.0 beta – auf dem Markt erscheinen. Den Sprung in der Versionsnummer von 1.1 alpha zu 2.0 beta rechtfertigt Microsoft mit dem hohen Aufwand der für die neue Version betrieben werden musste. Nennenswerte Erneuerungen sind neben der neu eingeführten, umfangreichen .NET Base Class Library, die Erweiterung des Control-Sets, womit das Erstellen von vollwertigen Rich Interactive Applications / Rich Internet Applications einfacher und schneller sein wird.
Eigenschaften von Microsoft Silverlight
Wie schon aus der Definition zu erschließen, ist Silverlight eine Browser- bzw. Web-Präsentations- technologie zur Darstellung vektorbasierter Inhalte auf Basis der Windows Presentation Foundation. Primär dient diese Technologie der Entwicklung sogenannter Rich Internet Applications (RIAs), und positioniert Silverlight somit auch gleichzeitig zum möglichen Konkurrenten von Adobe’s Flash.
Durch die Weiterentwicklung von WPF zu WPF/E – wobei das Kürzel „E“ für „Everywhere“ steht – ist es Microsoft gelungen, die Präsentationstechnologie sowohl Browser- als auch Plattformunabhängig zu gestalten. Zurzeit ist Silverlight über ein Plug-in für alle gängigen Browser (Internet Explorer, Firefox Mozilla, Safari und Opera) verfügbar. Leichte Defizite weißt es aber in der Betriebssystemkompabilität auf. Unter dem hauseigenem Betriebssystem Windows und der Apple Variante Mac OS ist Silverlight voll funktionsfähig. Für Linux aber ist man noch im Entwicklungsverzug. Die Veröffentlichung der Linux-Silverlight Endversion „Moonlight“, ist laut den Entwicklern „Novell Mono Team“ für August 2008 geplant. Die nachfolgende Abbildung stellt die Architektur von Silverlight schematisch dar.
Design und Programmierung
In Silverlight werden Design und Programmierung streng voneinander getrennt. Diese Aufteilung erfolgt, indem zwei verschiedene Werkzeuge verwendet werden, die lediglich XML Dateien untereinander austauschen. Designer und Entwickler haben so eine gemeinsame Basis, um ihren jeweiligen Teil der Anwendung zu gestalten. Die XAML Dateien fungieren dabei als Verbindungsglied. Beide Teams können wesentlich effizienter Hand in Hand arbeiten, was bisher bei der Realisierung von Webapplikationen nicht immer gegeben war. Der Designer beschäftigt sich komplett mit der Gestaltung und Realisation der Applikation, der Entwickler implementiert im Anschluss daran die Applikations-Logik.
Bei Programmierern setzt Microsoft bei Silverlight auf die gewohnte Umgebung von „Visual Studio“. Als Programmiersprache stehen dem Entwickler die Standart-.NET-Sprachen zur Verfügung (JavaScript, C#, VisualBasic.NET, Ruby und Python). Diese Programmier-sprachen werden von Visual Studio dank der XAML-Skriptsprache problemlos verstanden und akzeptiert. Visual Studio stellt für eine Silverlight-Anwendung alle wichtigen Bibliotheken und Programmierklassen bereit.
Designer werden bei Silverlight vom Programmiercode ferngehalten. Ihnen steht als Werkzeug Microsofts „Expression Blend“ zur Verfügung. Mit Hilfe der visuellen Oberfläche von Microsoft Expression Blend, ist es durchaus sehr einfach Inhalte für ein Projekt zu erstellen. Der eigentliche XAML Code wird jedoch im Hintergrund erzeugt und über die XAML Datei den Entwicklern bereitgestellt.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- Silverlight nutzt die Skriptsprache XAML. XAML beinhaltet XML, welches von allen Programmier- sprachen implementiert werden kann.
- XAML eignet sich hervorragend für SEO.
- XAML ist eine deklarative Programmiersprache.
- Für die Entwicklung von Silverlight stehen mehrere Programmiersprachen zur Verfügung: Visual Basic.NET, C# und JavaScript.
- Unterstützung für mobile Endgeräte: Windows Mobile unterstützt nicht nur Silverlight Applikationen sondern auch das Streaming von Medien mit Silverlight.
Nachteile:
- XAML ist eine Neuentwicklung von Microsoft. Es basiert zwar auf XML, ist aber um weiteres umfangreicher. Setzt somit eine Einarbeitung der Entwickler voraus.
- Das erstellen von Silverlight-Applikationen erfordert den Einsatz von Entwicklungsumgebungen wie „Microsoft Visual Studio“ und „Microsoft Expression Blend“.
- Silverlight kann derzeit nicht unter Linux eingesetzt werden, sondern setzt entweder Windows oder ein MAC Betriebssystem voraus.
- Silverlight muss sich auf dem Markt erst durchsetzen. Das Plug-in muss zunächst seine Verbreitung finden.
- Eine integrierte Datei Upload- und Download Funktionalität ist nicht vorhanden.
Weitere Informationen: Microsoft Silverlight