Trotz Wirtschaftsaufschwung weniger Firmenneugründung in der Spitzentechnologie
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlicht in Zusammenarbeit mit Microsoft eine Studie über die aktuellen High-Tech Firmenneugründungen in Deutschland. Folgt man den Aussagen der Forschungsminister, so sei Deutschland in der Spitzentechnologie weltweit eines der führenden Länder. Innovationslücken zwischen industrieller Anwendung und akademischer Forschung würden junge und wissensbasierende Unternehmen schließen und seien ein Garant für den Wirtschaftserfolg. Das Bundesforschungsministerium dementiert auf seiner Webseite „Die Gründungs- und Wachstumsdynamik innovativer Jungunternehmen wird durch die Hightech-Strategie der Bundesregierung massiv unterstützt“. Trotz eines langsamen Aufschwungs nach der Wirtschaftskriese sieht die Realität offenbar anders aus.
Die Firmenneugründungen in der Spitzentechnologie sind auf einen Rekord Tiefstand gefallen, lautet das Ergebnis der Studie. Demnach wurden 2008 nur 15.300 Neugründungen in der Spitzentechnologie gezeichnet, elf Prozent weniger als 2007. Die Erwartungen für das Jahr 2009 sind demnach ernüchternd – wo liegt das Problem?
Oftmals warten die potentiellen Gründer die ungünstige wirtschaftliche Lage eher ab, um in einem besseren wirtschaftlichen Umfeld gründen zu können. Doch gerade in und nach einer Wirtschaftskriese sollten Firmenneugründen in der Spitzentechnologie besonders gefördert werden, da diese häufig als Vorreiter Marktnischen besetzen oder neue Märkte etablieren und in der Regel überdurchschnittlich wachsen und dadurch neue Arbeitsplätze entstehen. Dies ist laut dieser Studie besonders in Bayern gut zu erkennen, da Bayern nahezu in allen Spitzentechnologie Sektoren den Spitzenplatz besetzt. Der Grund dafür ist, dass die bayerische Politik durch ihre Förderung eine Firmenneugründung besonders lukrativ gestaltet. Im Gegensatz dazu steht das Nachbarbundesland Baden-Württemberg. Hier ist laut der Studie zu erkennen, dass die Gründungsintensität deutlich nachgelassen hat, obwohl einer starken und robusten Wirtschaftsbasis ähnlich wie Bayern. Durch diese Erkenntnisse bleibt es abzuwarten, wie Politik und Industrie in dieser Hinsicht den Einklang finden, um dem momentanen Wirtschafts- aufschwung einen weiteren Anstoß zu geben.
Weitere Informationen:
ZEW: High-Tech-Gründungen in Deutschland (PDF Datei, 925 KB)